Impuls zum Osterfest

Von
Martin Laskewicz, Pfarrer und
Andreas Barzen, Gemeindereferent

Wir feiern Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu, das Fest neuen Lebens. Aber vorher ist noch Karfreitag, der dunkelste Tag im Leben Jesu, der Tag seines Todes. Das Gedenken beginnt am Abend des Gründonnerstags mit der Feier des letzten Abendmahls. Jesus selbst hat das Teilen von Brot und Wein gestiftet zur Erinnerung an ihn: als Zeichen der Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Jedes Mal, wenn wir die Heilige Messe feiern, ist er uns besonders nahe – wie er den Seinen nahe war – und will uns Kraft und Energie geben für unser Leben.

Und Kraft und Energie brauchen wir auch, denn auf jedem Lebensweg gibt es Durststrecken, die nicht leicht zu bewältigen sind. Genauso gibt es dunkle Zeiten für uns als Kirche und für unsere Gesellschaft: Zeiten, in denen Einzelne, Gruppen von Menschen oder ganze Völker leiden müssen. Als Jesus am Kreuz litt, sei eine Finsternis über das ganze Land gekommen. Das drückt aus, wie Leidende sich fühlen. Daran denken wir besonders am Karfreitag. Wir leiden mit den Leidenden. Und das Leiden Jesu zeigt uns: Auch Gott ist das Leid nicht fremd. So dürfen wir, gerade im Leiden, in den dunklen Stunden Gott an unserer Seite wissen.

Der Karsamstag, der Tag der Grabesruhe Jesu, geht in den Ostervorbereitungen oft etwas unter. Für die Anhänger Jesu war es ein Tag tiefer Trauer, denn sie hatten ihren Herrn und Meister verloren. Der Ostermorgen aber hat für die Frauen und die Jünger, die zum Grab gekommen waren, alles verändert. Die Erfahrung des leeren Grabes war so überwältigend, so dass sie es zuerst gar nicht fassen konnten. Dann haben sie neue Lebenskraft gespürt. Sie haben neuen Mut geschenkt bekommen, der sie angetrieben hat, die Frohe Botschaft weiterzusagen: Das Leben ist stärker als der Tod!

Mögen auch Sie dies spüren, das wünschen wir Ihnen. Ein frohes und gesegnetes Osterfest!

Martin Laskewicz, Pfarrer
Andreas Barzen, Gemeindereferent

Szene aus dem Ostergarten in der Kreuzkirche, Vallendar
(Foto: Brehm)