Schützenfest der St. Sebastianus Schützengesellschaft Vallendar
Ihr jährlich stattfindendes Schützenfest hat der „St. Sebastianus Schützengesellschaft e.V. 1790 Vallendar“ am 16. und 17. Juli 2016 mitten in der Stadt auf dem Rathausplatz gefeiert. Nach dem „Bürgerkönigsschießen und der entsprechenden Siegerehrung schloss der Samstagabend mit einem Festumzug, der Abholung der Majestäten und einem sich anschließenden großen Zapfenstreich ab. Bevor am Sonntagnachmittag ein weiterer Festumzug, ein Preisadler- und ein Königsschießen stattfand, versammelten sich die Mitglieder der Schützengesellschaft zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Marzellinus und Petrus. Pater Rüdiger Kiefer, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Vallendar und Präses der Schützenbrudergesellschaft, nutzte die Predigt, um den anwesenden Schützen einige Gedanken zur Zukunftsausrichtung des Vereins mit auf den Weg zu geben.
Profildebatte mit erkennbaren Schwerpunktsetzungen nötig
Zeitbedingt gehöre der Schutz kirchlicher Prozessionen und christlicher Versammlungen heute nicht mehr zu den Aufgaben der im Bund der historischen Schützenbruderschaften zusammengeschlossenen Vereine. Daher stünden heute der sportliche Wettkampf beim Schießen und auch die erfahrene und erlebte Gemeinschaft untereinander im Mittelpunkt des Vereinslebens. Seiner Ansicht nach, so betonte Kiefer, seien diese beiden Ziele auf dem Weg in die Zukunft aber nicht ausreichend. Die Vallendarer Schützen bräuchten eine Profildebatte und erkennbare Schwerpunktsetzungen um sich für die Zukunft zu rüsten.
Er sehe vielfältige Herausforderungen der Zeit, denen sich die Schützen zuwenden könnten. Zum Beispiel der Einsatz für den Schutz der Menschenwürde, das Eintreten „gegen alles und alle, die diese Menschenwürde und Sichtweise mit Füßen treten wollen. Die sie in Dreck ziehen, die meinen, Menschen anderer Hautfarbe, anderer Kulturkreise, anderer Religion seien minderwertig“. Gefragt sei ein Einsatz für Respekt und Ehrfurcht voreinander, gegen Verleumdung, Neid und Hass. Weitere Stichworte waren das Mühen um Gerechtigkeit, der Einsatz für Frieden und Versöhnung, Toleranz Andersdenkenden gegenüber und die Förderung des Verstehens zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Rassen und Religionen. Dafür brauche es allerdings einer Vergewisserung über die Wurzeln der eigenen Gesellschaft und eine überzeugte Verwurzelung im Glauben. Dann brauche man auch keine Angst vor einer Islamisierung Europas haben. Wegbereiter für Fundamentalismus und Radikalität sei die Gleichgültigkeit, die einer Entchristlichung Europas Tür und Tor öffne. Es müsse zum Profil der Schützen gehören, sich mit solchen Fragen auseinander zu setzen und dann deutlich zu machen „wofür Sie stehen, für wen Sie gehen, wofür Sie sich einsetzen und was in Ihnen brennt.“