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Gebetswoche

Für die Einheit der Christen 2022

Papst Franziskus hat vor wenigen Jahren festgelegt, dass der dritte Sonntag im Jahreskreis (dieses Jahr am 23.01.2022), als „Sonntag des Wortes Gottes“ gefeiert werden soll. Ein solcher, weltweiter Bibelsonntag könne helfen, so der Papst, „den unerschöpflichen Reichtum zu verstehen, der aus diesem ständigen Dialog Gottes mit seinem Volk hervorgeht“.

Schon länger gibt es den Ökumenischen Bibelsonntag, der jedes Jahr gemeinsam in evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Gemeinden gefeiert wird. Immer am letzten Sonntag im Januar steht die gemeinsame Beschäftigung mit der Bibel in den Gottesdiensten im Mittelpunkt. Auch wenn die Bibel an jedem Sonntag im Gottesdienst im Mittelpunkt steht, so rückt der Bibelsonntag die Bibel als gemeinsame Basis aller Christinnen und Christen ins Bewusstsein.

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar gefeiert. Seit 1966, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, wird die Gebetsoktav vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) gemeinsam beauftragt und vorbereitet. Jedes Jahr werden ökumenische Partner in einer anderen Region gebeten, Gottesdienste, Andacht und Materialien auszuarbeiten, die in verschiedenen Sprachen veröffentlicht werden.

Für die Gebetswoche 2022 wählten die Christen des Nahen Ostens das Motto: “Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.” (Mt 2,2) Die Christen im Westen feiern Weihnachten, aber das ältere und für viele Christen des Ostens wichtigste Fest ist das Fest der Erscheinung des Herrn, an dem Gottes Heil den Völkern offenbart wird. Diese Konzentration auf die Theophanie (die Erscheinung des Herrn) ist in einem gewissen Sinne ein Schatz, den die Christen des Nahen Ostens mit ihren Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt teilen können.

In einer Reflexion heißt es, dass wir in dieser zerbrechlichen und unsicheren Welt nach einem Licht, einem Hoffnungszeichen in der Ferne suchen. „Inmitten des Bösen sehnen wir uns nach dem Guten“, so heißt es dort. „Wir suchen das Gute in uns selbst, aber oft sind wir schwach und verlieren die Hoffnung. Wir setzen unser Vertrauen auf den Gott, den wir anbeten.“

So klingt das Weihnachtsfest in diesen Tagen nach. Wir blicken noch einmal auf den Stern von Betlehem, dessen Licht neue Hoffnung und Orientierung gebracht hat. Er verweist auf die Geburt Jesu, die der Grund unserer Hoffnung ist. Weil wir Weihnachten feiern, wissen wir: Nichts Menschliches ist Gott fremd, der selbst Mensch geworden ist.

  • Der zentrale Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen wird am Sonntag, 23. Januar 2022, 15.30 Uhr, im Hohen Dom zu Köln gefeiert.
  • Der Livestream wird unter www.domradio.de abrufbar sein.

Martin Laskewicz, Pfarrer