Impuls zur Fastenzeit

Weniger – Mehr

Von Andreas Barzen, Gemeindereferent

Angesichts der aktuellen politischen Lage erwarten Sie vielleicht heute einen Impuls, der sich konkret auf die Kriegssituation in der Ukraine bezieht. Ich möchte die traurige und durchaus dramatische Entwicklung der Lage auf keinen Fall ignorieren. Im Gegenteil, ich lade Sie ein, unser Mitgefühl und unsere Solidarität mit allen Opfern und Notleidenden, aber auch unsere Wut und Ohnmacht gegenüber dem Aggressor Putin und dem russischen Regime, im gemeinsamen Gebet zum Ausdruck zu bringen.

Dennoch möchte ich Ihnen meine Gedanken zum Beginn der Fastenzeit, die ich schon im Vorfeld verfasst habe, gerne zur Verfügung stellen. Auch um deutlich werden zu lassen, dass Gott am Ende der Fastenzeit für uns Christen ein Fest bereithält, das sich allem Dunkel und aller Hoffnungslosigkeit entgegenstellt. Ein Fest, das unsere Zuversicht wachhalten und unsere Gewissheit stärken möchte, dass wir in Leid und Schmerz, welches die Menschheit und die Welt erfährt, nicht alleingelassen sind.

Daher begrüße ich Sie herzlich in der Fastenzeit

Die meisten Menschen verbinden die Fastenzeit und das Fasten mit einem Verlust. Im besten Falle mit einem Verlust an überflüssigen Pfunden. Wir nehmen uns vor auf etwas zu verzichten, kommen dann jedoch schnell zur Erkenntnis, wie schwer uns der Verzicht fällt und wie sehr wir dadurch in unserer Lebensqualität eingeschränkt sind.

Die christliche Fastenzeit bezieht sich auf die vierzig Tage, die Jesus in der Wüste war. Er stieg aus dem „normalen“, üblichen Leben, dem Trott, aus, um sich darüber klarzuwerden, ob er dem Weg Gottes folgen kann oder will. Vierzig Tage übte sich Jesus in Enthaltsamkeit, nicht um ihrer selbst willen. Er trainierte. Dabei wurde auch er von Versuchungen und Verlockungen nicht verschont.

In den kommenden 7 Wochen wollen wir Sie ermutigen, auch einmal neue Wege zu gehen, Neues auszuprobieren und sich vielleicht auch auf die ein oder andere Wüstenerfahrung einzulassen. Wir laden Sie ein, alte Gewohnheiten, eingefahrene Verhaltensmuster … wegzulassen. Manchmal gelingt nicht alles sofort, aber es kann durchaus guttun, sich aufzumachen, auszuprobieren und einzuüben.

Und das Ergebnis kann sich meist auch sehen lassen. Weniger ist manchmal mehr und im besten Fall kann es sogar die Welt verändern. Sie brauchen gar nicht viel dafür! Die Grafik zeigt einige Beispiele.

Fassen Sie den Mut – probieren Sie sich einfach aus – üben Sie sich ein und werden Sie zur Meisterin/zum Meister in Ihrer ausgewählten Disziplin. Vielleicht bewirken Sie dadurch auch, dass in Ihre und in die Welt Ihres Umfeldes, mehr Menschlichkeit und mehr (neues) Leben Einzug halten kann.

 

Andreas Barzen, Gemeindereferent

(Text: Barzen, Grafik: Brehm)