Reh (Foto: rottonara pixabay)

Im Wald sitzen, still, unbeweglich, einfach da sein. Plötzlich steht ein Reh neben mir. Es schaut mich eine Weile durchdringend an. Ich schaue zurück. Dann schlendert es langsam davon.

Gottes Liebe scheint wie dieses Reh: Selten zeigt sie sich in Sturmesbrausen, vielmehr – wie der Prophet Elia es erlebte – als scheues, sanftes Säuseln.

Wie finden wir zu ihm und in seine Liebe hinein, die ja schon längst da ist und die ich mir niemals verdienen muss?

Sich ihr aussetzen, ihr entgegenwarten, sie genießen.

Dieses Reh hätte nie und nimmer neben mir gestanden, wenn ich unruhig auf und ab gelaufen oder nach wenigen Minuten weitergegangen wäre.

Die Begegnung mit Gott kann ich sicher nicht erzwingen. Ich kann sie mit meinem unruhigen Lebensstil verhindern oder sie mir durch kleine Auszeiten ermöglichen.

Fange ich einfach an!

Nach Anja Kurt.