Impuls zu Erntedank

 

28. Sonntag im Jahreskreis (9. Oktober 2022)
Lk 17, 11-19

Von Andreas Barzen
Gemeindereferent



Passend um die Zeit des Erntedankes hören wir am 28. Sonntag das Evangelium von der Heilung der 10 Aussätzigen. Um Gott zu danken, wendet sich im Nachhinein nur einer der 10 Geheilten Jesus zu. Von den anderen neun erfährt Jesus keine Dankbarkeit. Es macht den Eindruck, als nähmen diese das Geschehene als Selbstverständlichkeit hin und sie wirken undankbar.

Geht es uns nicht oft genauso? Es gibt so viele Dinge und Momente in unserem Leben, die in dieser hektischen Zeit oftmals untergehen, für die wir dankbar sein könnten, die wir jedoch als selbstverständlich hinnehmen. Dabei können das Bewusstwerden und Bewusstmachen solcher „Glücks“-Momente Heilung bewirken.

Um sich diesen immer wiederkehrenden Glücks­momenten neu bewusst werden zu können, möchte ich Sie auf die „Geschichte von den Glücksbohnen“ in der rechten Spalte hinweisen, die Sie vielleicht auch zum Nachmachen motiviert.

Wollen Sie es dem Bauern aus der Geschichte mit den Glücksbohnen nicht gleichtun?

Probieren Sie diese Form des Glücksmomente-Sammelns aus. Es müssen nicht Bohnen sein. Knöpfe, Reiskörner, Kaffeebohnen, Haselnüsse, kleine Muscheln etc. tun es ebenso.
Damit erhalten Sie sich einen wachsamen Blick für das Schöne und Positive in Ihrem Leben. Und Sie werden rückblickend feststellen, dass Sie diese Tage als erfüllender erleben. Denn wie auch im heutigen Evangelium geschieht das Eigentliche erst nach der Heilung.

Andreas Barzen, Gemeindereferent

Foto: Pexels, pixabay.com

Die Geschichte von den Glücksbohnen

Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebte, wenn ihm etwas Freude bereitete, er einen Glücksmoment empfunden hatte – etwas, wofür er dankbar war –, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.

Am Anfang kam das nicht häufig vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer dann kam eine Bohne von der linken auf die rechte Seite.

Bevor er am Abend zu Bett ging, betrachtete er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Bei jeder Bohne konnte er sich an ein schönes Erlebnis erinnern. Dann schlief er zufrieden und glücklich ein – auch an den Tagen, an denen er nur eine einzige Bohne in seiner rechten Hosentasche fand.