16. März 2023
Von Pfarrer Martin Laskewicz
„Und sie bewegt sich doch.“
Die fünfte und letzte Versammlung des Synodalen Wegs zur Erneuerung der katholischen Kirche ist am 11. März, in Frankfurt zu Ende gegangen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hatte vor Beginn Mut zu Veränderungen eingefordert und gesagt: „Diese meine Kirche verdient es, dass wir sie nicht einfach lassen, wie sie ist.“ Etliche Beschlüsse wurden gefasst.
Der Missbrauch in der Kirche und der verfehlte Umgang mit Tätern und Opfern hat die deutschen Bischöfe ja veranlasst, den Synodalen Weg zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken zu gehen. Dazu wurden der Handlungstext „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“ sowie der Handlungstext „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ beschlossen. Beide sprechen eine klare Sprache.
Die Handlungstexte „Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt“ und „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“ haben ebenfalls eine breite Mehrheit gefunden. Ein weiterer Handlungstext ermöglicht die Predigt von Laien auch in der Eucharistiefeier.
Nicht zuletzt wurden der Grundtext des Synodalforums „Priesterliche Existenz heute“ und der Handlungstext „Der Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung“. In diesem Zusammenhang ist ein Interview von Radio Vatikan vom 10.03. bemerkenswert, in dem Papst Franziskus zitiert wird: „Es liegt kein Widerspruch darin, dass ein Priester heiraten kann.“
Themen, die in den Gemeinden und an anderen Stellen schon lange diskutiert wurden, sind nun endlich auch auf Ebene der Bischöfe angekommen. Ich denke, dass der Galileo Galilei zugeschriebene berühmte Satz „und sie bewegt sich doch”, auch auf die Kirche angewendet werden kann. Ich wünsche mir und unserer Kirche, dass das auch in Rom noch deutlicher sichtbar wird.
Ihr Pastor Pfarrer Martin Laskewicz
Foto: Synodaler Weg / Maximilian von Lachner