„Dominica in Palmis – Orgelmusik und Impulse zum Palmsonntag“
02. April 2023: Marzellinusmusik
Mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach und Jean Langlais sowie Impulsen von Romano Guardini zum Palmsonntag gestalten Kantor Johann Schmelzer und Pfarrer Martin Laskewicz der Kath. Pfarrei Vallendar St. Maria Magdalena am Sonntag, 02. April 2023, um 18:00 Uhr in der Pfarrkirche Vallendar eine Veranstaltung der Reihe „Marzellinusmusik“. Dabei steht die Betrachtung des Geschehens des Palmsonntags und der anschließenden Karwoche im Zentrum des dargebotenen musikalischen Geschehens und der betrachtenden, ausdeutenden Texte.
Der Eintritt zur Marzellinusmusik ist frei, um eine freiwillige Spende bei der Türkollekte wird gebeten.
Johann Sebastian Bach: Praeludium und Fuge in h-moll (BWV 544)
Zum Auftakt der Marzellinusmusik erklingen Johann Sebastian Bachs Praeludium und Fuge in h-moll (BWV 544), einem Spätwerk des Meisters aus seiner Leipziger Zeit entstanden zwischen 1727 und 1731.
Freie Improvisation
Im Anschluss wird Kantor Johann Schmelzr im Rahmen einer freien Improvisation das Thema aus Bachs Eingangschor der Matthäuspassion „Kommt, ihr Töchter, helft mir klagen“ kombinieren mit dem Choral „Singt dem König Freudenpsalmen“. Der freudige Choral, der an den umjubelten Einzug Jesu in Jerusalem erinnert, wird dabei kontrastiert mit den traurigen Tönen des Eingangschors aus einem Werk Bachs, dass die Passion Jesu in all ihrer Härte darstellt und für uns ausdeutet. Der Spagat zwischen dem jubelnden und so verheißungsvollen Palmsonntag und dem niedergedrückten und schier hoffnungslosen Karfreitag wird so musikalisch erlebbar gemacht.
Orgelstücke von Jean Langlais (1907-1991)
Den Hauptakzent des Abends setzt ein betrachtender Teil, bei dem Orgelstücke des französischen Komponisten und Organisten Jean Langlais (1907-1991) mit ausdeutenden Texten zum Geschehen der Karwoche aus dem Buch „Der Herr. Betrachtungen über die Passion und das Leben Jesu Christi“ des 1885 in Verona geborenen und 1968 in München verstorbenen römisch-katholischen Priesters, Religionsphilosophs und Theologen Romano Guardini abwechseln.
Jean Langlais war einer der Pioniere der französischen Orgelmoderne. Er selbst war bedingt durch ein Glaukom erblindet, studierte aber am nationalen Institut für junge Blinde in Paris bei Albert Mahaut und Andre Marchal und erhielt Meisterklassenpreise bei Marcel Dupré und Paul Dukas. Er selbst unterrichtete sehr lange am Institut für junge Blinde.
Langlais komponierte eine Vielzahl von Orgelwerken, konzertierte international als Orgelvirtuose und hatte in Paris die Organistenstelle an St. Clothilde inne, wo er Nachfolger von Cesar Franck und Charles Tournemire war. Seine Tonsprache weist impressionistische Züge auf, wobei seine Musik melodisch und rhythmisch aber auch stark durch Charakterzüge des gregorianischen Chorals geprägt ist.
Zu Gehör gebracht werden die Werke „Dominica in palmis“ sowie die „Suite medievale en forme de messe basse“ mit den Sätzen „Prelude“, „Tiento“, „Improvisation“, „Meditation“ und „Acclamations“.