Bei wem über meine Ängste und Sorgen reden?
Ich suchte heute in der ganzen Stadt nach einem Gesicht, bei dem ich mir vorstellen kann, über meine Ängste und Sorgen zu reden. Ein Gesicht, bei dem ich alles sagen kann, wenn ich nicht fertig werde mit mir selber, wenn mich die Sehnsucht packt, wenn ich jemanden brauche.
Es müsste ein mütterliches Gesicht sein, damit ich Vertrauen haben kann, damit ich Wärme spüre, damit ich wieder Mut fasse. Es müsste ein erlöstes Gesicht sein, damit ich vor ihm beten und bitten kann.
Ich suchte und ich fand abgehetzte Gesichter, deren Blick leer war und wie verschleiert. Es waren Gesichter, die von Hoffnungslosigkeit und Hetze voll waren und auf keinen Fall Platz hatten auch noch meinen Rucksack aufzunehmen.
Verzweifelt trat ich in eine Kirche. Und dort fand ich das Gesicht: Maria.
vgl. M. Oeynhausen