Sankt Martin
Aus Kindheitstagen bekannt, fasziniert er immer wieder neu und immer wieder etwas anderes an ihm. Dass er hoch zu Ross sitzend, einen armen Bettler nicht übersieht. Dass er anhält und absteigt und sich aufhalten, ja ansprechen lässt, wo doch schon der heimische Stall und die warme Stube lockt. Dass er den Mantel teilt – damit der Bettler sich bedecken kann und spürt, einem bin ich wichtig. Aber auch – das kam mir erst viele Jahre später – er hat eine ausgewogene Nächstenliebe: für den anderen sorgen und gleichzeitig auch für sich selbst Verantwortung übernehmen. Ein immer frierender kranker Martin ohne Mantel nützt auch niemandem etwas. Gut, dass er die Hälfte noch behalten hat.