Wort in die Woche

 

von:
Dirk Mettler
Diakon

Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Liebe Schwestern und Brüder,

wer an Aschermittwoch ein Aschenkreuz erhalten hat, erinnert sich vermutlich noch an die Begleitworte: „Kehre um und glaube an das Evangelium!“ Diese Aufforderung ist dem Evangelium des ersten Fastensonntags (Mk 1,12-15) entnommen. Markus schildert Jesu Rückzug in die Wüste und berichtet von seiner sich anschließenden Verkündigung in Galiläa: „Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“

Was ist gemeint mit „glaubt an das Evangelium“? Das Evangelium als Buch in vierfacher Ausfertigung kann nicht gemeint sein, denn das gab es damals noch nicht. Es geht wohl eher um das Evangelium im Wortsinne, also um die „Frohe Botschaft“, die Jesus den Menschen verkündet hat und die – aufs Äußerste verdichtet – von der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen spricht.

Das griechische πιστεύετε (pisteúete) ist mit „glaubt!“ gut übersetzt, es lässt sich aber ebenso gut mit „vertraut!“ übersetzen. Das Griechische kennt für beide Bedeutungen nur ein einziges Wort. Für uns bekommt es damit einen anderen Akzent. Es lässt uns weniger an Glaubensbekenntnisse denken, stattdessen eröffnet es eine völlig neue Perspektive auf mein Leben. Ich kann und soll mich darauf verlassen, dass Gott es vorbehaltlos gut mit mir meint. Ich muss nicht selbst für mein Heil sorgen, mich nicht nach allen Seiten absichern, nicht meines eigenen Glückes Schmied sein. Gott will uns von all diesen Sorgen befreien. Das kann ungeheuer entlastend sein.

Die Fastenzeit lädt uns dazu ein, uns immer mehr auf Gott einzulassen und ihm zu vertrauen, letztlich unser Leben in seine Hand zu legen. Lassen Sie uns damit anfangen – auch dafür ist es nie zu spät.

Dirk Mettler
Diakon

Michelangelo, Gott erweckt den Adam, Sixtinische Kapelle, Rom (Foto: zeno.org, gemeinfrei)

Mich auf Gott einlassen (Bild: Michelangelo, Gott erweckt den Adam, Sixtinische Kapelle, Rom; Foto: zeno.org, gemeinfrei)

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