Impuls zum
3. Sonntag
der Osterzeit

Johannes 21,1-19

Von
Andreas Barzen, Gemeindereferent

Erkennen wir IHN?

Liebe Geschwister im Glauben,

die Erfahrungen, die die sieben Fischer beim Fischfang am See von Tiberias gemacht haben, sind vielen sicher vertraut. Trotz harter Arbeit und intensivem Einsatz für eine Sache, bleibt der Erfolg aus. Dann aber, ganz anders als geglaubt und wider alle Hoffnung, tritt er dann doch noch ein – der Erfolg.

Das Evangelium vom 3. Sonntag in der Osterzeit spiegelt von daher in vielen Gegensätzen und Spannungen das ganz normale und vertraute, menschliche Leben:

  • Die kühle Nacht, das wärmende Feuer.
  • Der Boden unter dem Wasserspiegel, der feste Grund der Erde.
  • Die mühevolle Arbeit, die Ergebnislosigkeit.
  • Der intensive Einsatz, das Geschenk.
  • Die Enttäuschung der Fischer, der reiche Fang.
  • Das Alltägliche, das Wunderbare.
  • Der gestorbene Freund, der lebendige Freund.
  • Die schmerzhafte Erfahrung von Tod, Trauer und Verzweiflung, das Erleben von Auferstehung, Hoffnung und Freude.

Es geht in der Johanneserzählung nicht darum, dass immer etwas Spektakuläres passieren muss. Es geht nicht um Luxus und den glanzvollen Schein. Es geht vielmehr um das Vertrauen, dass Gott dem Menschen all das zukommen lässt, was er zum Leben braucht … und darüber hinaus noch viel mehr. In unserer Geschichte versinnbildlicht in Brot und Fisch.

Das Brot steht als Symbol für das, was für den Menschen essentiell (lebens-Not-wendig) ist. Der Fisch steht für das „Mehr“, die „Fülle“ im Leben; für all das, was Gott uns noch zusätzlich zukommen lässt.

Brot und Fisch kommen aus der Hand Jesu, so dass er selbst in diesen Gaben erscheint. Seine göttliche Kraft ist es, die uns stärken und am Leben erhalten will – die Hungrigen und die Satten, die Erfolgreichen und die Erfolglosen.

Auch das ist eine alltägliche Erfahrung, dass jemand satt und erfolgreich ist, es ihm aber dennoch am Wesentlichen fehlt: nämlich das Leben in seiner ganzen Fülle, das nicht mit dem Tod zu Ende ist.

Dieses Leben schenkt uns Jesus, der sich immer wieder zeigt und der uns immer wieder begegnet. Wie jener Fremde, der unvermittelt und mit der größten Selbstverständlichkeit am Ufer steht, der da ist, wenn wir Menschen es brauchen.

Erkennen wir Ihn?

Vertrauen. Ein Kind geht an der Hand seines Vaters durch den Wald
(Foto: Ijcor, pixabay)