Impuls zum 13. Sonntag im Jahreskreis

26. Juni 2022

1 Kön 19,16b.19-12

Von
Andreas Barzen, Gemeindereferent

Berufung als Herausforderung

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,

haben Sie auch manchmal den Eindruck, dass eine Aufgabe oder eine Herausforderung eine oder sogar zwei Nummern zu groß für Sie sind? Dass Sie diesen nicht gewachsen sind?

So erging es auch Elischa. Die Lesung erzählt von der Berufung des Elischa zum Diener des Propheten Elija. Elija wirft seinen Prophetenmantel über Elischa. Diese Berufungsgeste ist eine Art Investitur (Einkleidung). Elischa wird in das Gewand des Propheten gesteckt. Mit diesem Mantel hat Elija den Elischa erst zu seinem Schüler und zu seinem späteren Nachfolger bestimmt. Elischa war noch ganz unerfahren. Der Mantel – das Gewand – das er bekam, war ihm noch viel zu groß. Er musste in dieses Amt noch hineinwachsen. Deshalb ging Elischa auch erst einmal in die Lehre bei Elija. Später, als Elija dann im feurigen Wagen von der Erde zum Himmel erhoben wurde, da hat ihm der Mantel dann plötzlich gepasst.

Wir sagen auch manchmal: Für mich oder für jemand anderen ist etwas mindestens drei Nummern zu groß. Wir meinen damit: Jemand ist überfordert, jemand muss noch hineinwachsen und lernen. Und so, wie auch wir von Kindesbeinen an immer wieder in unsere Kleidungsstücke hineingewachsen sind, so wachsen wir auch in und an unseren Aufgaben und in unseren Glauben hinein. Und wenn uns jetzt noch so manches zu groß und schwer erscheinen mag, dann ist das nicht schlimm. Wir können ja in die Aufgaben, die Herausforderungen und in den Glauben hineinwachsen, wie in einen Mantel. Und plötzlich passt er!

Ihr Andreas Barzen, Gemeindereferent