Gott suchen und sich von ihm finden lassen

Impuls zum 24. Sonntag

11. September 2022

Von Andreas Barzen, Gemeindereferent



Ich kenne eine junge Familie, die ist in Ihrer Lebensweise sehr konsequent. Materielle Dinge sind für sie Nebensächlichkeiten. Gemeinsame Familienzeiten, den Kindern Lebensfreude, Vertrauen und eine positive Sicht auf die Welt zu vermitteln, ist ihnen viel wichtiger.
In einer Zeit, in der die Kummer- und Sorgenschraube täglich neu angezogen wird, kann jedoch der Alltag einer jungen Familie auch schon mal zu einer Herausforderung werden. Da kann eine unvorhergesehene Rechnung, die Miete und der wöchentliche Einkauf zu einer Belastung werden und eine Familie nicht nur ins Stolpern bringen, sondern richtig umhauen.

Der Vater der Familie jedoch, lässt sich nicht so schnell umhauen. Er geht die Dinge mit Zuversicht an. Er trägt eine Überzeugung in sich und bietet dem Leben die Stirn. Getragen von einem Glauben an Gott, der ihn im Vertrauen stärkt, dass alles gut wird. Er hat das gefunden, wonach viele Menschen suchen: einen Sinn im Leben, einen Glauben, den nichts so schnell umhaut. Daraus schöpft er Kraft und Zuversicht, für sich und auch für seine Familie.
Mich fasziniert diese Lebensweise. Sie führt mir noch einmal mehr vor Augen, wie gut es sein kann, sich auf die Suche nach Gott zu begeben.

Dies zeigt uns auch das Evangelium dieses Sonntags: Ein Hirte, der 99 Schafe zurücklässt und sich auf den Weg macht, ein verlorengegangenes Schaf zu suchen. Es zeigt einen Gott, dem jede(r) Einzelne wichtig ist. Es zeigt aber auch einen Gott, der sich finden lassen will. Dies kostet, im Verhältnis, viel Mühe und Zeit. Doch die Freude darüber, dieses Verlorengegangene wieder zu finden, ist riesig. So will uns das Evangelium ermutigen, uns immer wieder auf die Suche zu begeben, Verlorenes zu suchen; um Gott zu finden und uns von ihm finden zu lassen. In unserem Alltag. Da, wo wir auf andere Menschen treffen. Da, wo wir vor Herausforderungen stehen.

So wie jener Vater, der es jeden Tag aufs Neue schafft, aus seiner Überzeugung und aus seinem Glauben heraus, Kraft und Zuversicht zu schöpfen. Er ist für mich ein Vorbild. So wie auch viele weitere Menschen, die Herausforderungen zuversichtlich angehen und dadurch zeigen, wie sie aus ihrem Glauben leben.

Von daher will ich mich in den kommenden Wochen ganz bewusst darauf einlassen, Gott zu suchen und mich von ihm finden lassen.

Foto: Miriams-Fotos, pixabay.com