30. März 2023

Von
Andreas Barzen
Gemeindereferent

Zwischen Himmelhochjauchzen und zu Tode betrübt

In der Spanne von Palmsonntag bis Ostern beschäftigen wir Christen uns mit den zentralsten Themen unseres Lebens: Freude – Leid – Tod und die Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist.

Im ersten Teil der Palmsonntagsliturgie herrscht der Jubel vor. Wir feiern das Leben und stimmen ein in den Jubel, dass Jesus der Retter ist. Dann jedoch, von jetzt auf gleich, kippt die Lage. So, wie Sie es vielleicht auch aus Ihrem Leben kennen. Wir hören die Passion, die Geschichte von Verrat und Verlassensein, von Verurteilung, Verletzung und Tod. Dabei geht es jedoch nicht um die Verherrlichung des Leides, wie es dem Christentum manchmal vorgeworfen wird. Vielmehr geht es um die Grundfragen:

Wer steht mir bei, wenn mich die Angst auffrisst? Wie und wo zeigt sich in diesen Situationen Gott? Was geschieht nach dem Tod?

Warum gibt es überhaupt Leid in der Welt? Auf diese Frage finden wir in der Bibel keine Antwort. Viele Geschichten aber erzählen von Menschen, die trotz Schmerz und Verletzung nicht zerbrechen, weil sie einen Gott erfahren, der sich solidarisch zeigt und der mitleidet.

In allem Leid lässt Gott uns nicht allein. Jesus trägt unser Leid, unser Kreuz mit. Er ist bei uns, auch im Tod und noch darüber hinaus. Er schenkt uns neues Leben.

„Wo warst du, als mein Herz in Finsternis und Todesschatten war?“ Mit dieser Frage soll die Mystikerin Katharina von Siena Gott einmal angeklagt haben. Als Antwort hörte sie: „Meine Tochter, hast du es nicht gespürt? Ich war in deinem Herzen.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in die Karwoche mit hilfreichen Erfahrungen, zwischen Himmelhochjauchzen und zu Tode betrübt,

Andreas Barzen

 

 

Foto: Efraimstochter / pixabay