Wort in die Woche
von:
Dirk Mettler
Diakon
Zuversicht in schweren Zeiten
Liebe Schwestern und Brüder,
2020: Covid-19, 2021: Flutwelle im Ahrtal, 2022: Ukraine-Krieg, 2023: Gaza-Krieg, 2024: ? Angesichts dieser Aneinanderreihung tragischer Ereignisse mit teils sehr weitreichenden Auswirkungen ist in diesen Tagen häufig von einem Dauer-Krisenmodus die Rede. Wie oft habe ich in den letzen Wochen gehört: „Alles Gute für das neue Jahr. Es kann ja nur besser werden.“ Einmal ganz abgesehen davon, dass hier sicher der Wunsch Vater des Gedankens ist, frage ich mich, ob wir die Gegenwart wirklich so dunkel zeichnen müssen.
Klar, von der Covid-19-Pandemie und dem damit einhergehenden Einschränkungen waren wir alle betroffen und das deutlich über das Jahr 2020 hinaus. Die schrecklichen Bilder aus dem Ahrtal haben sich ins Gedächtnis eingebrannt und wahrscheinlich kennen viele von uns jemanden, der direkt von der Flutkatastrophe betroffen war. Ich selbst kannte eines der Todesopfer persönlich. Den Ukraine-Krieg erleben wir hauptsächlich am Fernseher. Wir sind trotzdem betroffen, weil er Fragen zu unserer eigenen Sicherheit aufwirft und weil er uns Geld kostet, das an anderer Stelle fehlt. Auch die Inflation tut vielen weh. Da gibt es nichts zu verharmlosen.
Dennoch haben wir Grund zur Zuversicht. Nicht unbedingt darauf, dass das neue Jahr besser wird als die vorausgegangenen. Aber darauf, dass wir bei all dem nicht alleine sind. In den letzten Jahren ist mir ein Psalm besonders ans Herz gewachsen. In Psalm 91 heißt es u. a.: „Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, […] Schild und Schutz ist dir seine Treue“ und „er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“ Diese Zusage gilt seit Jahrtausenden und sie kann uns auch heute noch durch schwere Zeiten tragen.
Dirk Mettler
Diakon
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Martin Luther