Wort in die Woche

von:
Andreas Barzen
Gemeindereferent

Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt …

In den Tagen von Palmsonntag bis Ostern sind zentrale Themen im Blick, die wir gerne aus unserem Leben ausklammern würden. Doch Leid und Tod, Scheitern und Brüche gehören zum menschlichen Leben dazu und treffen uns meistens unverhofft. Oft stehen wir dann wie vor einem Scherbenhaufen, ohne Hoffnung und Zuversicht und ohne Perspektiven.
In Japan gibt es eine Technik, mit deren Hilfe zerbrochenes Porzellan auf besondere Weise restauriert wird: Die Teile werden zusammengefügt und die Nähte mit Gold bemalt. Die Brüche bleiben sichtbar. Die Risse leuchten danach golden. Und mit den Brüchen erscheint das Gefäß sogar noch wertvoller als vorher. Kunstwerke sind entstanden. Goldschätze. Wertvolles.

Für mich ist das ein eindringliches Symbol für die Kartage und Ostern. Die Botschaft der kommenden Tage will uns ermutigen, unsere Lebensscherben unsere eigenen Verletzungen, unsere Zerbrechlichkeit und all unser Scheitern nicht zu verstecken, sondern zu zeigen. Wir dürfen all das vor Gott bringen und es gleichzeitig getragen wissen, in der Last des Kreuzes, welches Jesus Christus auf sich genommen hat.

An Ostern feiern wir, dass es kein Scheitern gibt, indem nicht schon der Kern für einen Neuanfang liegt. Keine Dunkelheit, die nicht doch von Licht erhellt wird. Kein Grab, in dem nicht neues Leben aufscheint.

Wir dürfen somit all unser Leid und all unseren Schmerz Gott anvertrauen und von ihm vergolden, veredeln lassen. Sie gehören zu uns und machen uns wertvoll. Unperfekt und doch vollkommen. Ein Kunstwerk. Mit allen Rissen, die unser Leben mit sich bringt. Gewiss: Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Aber die Hoffnung darauf, dass es einen gibt, der unsere Lebensscherben aufsammelt, sie neu zusammensetzt und sie vielleicht mit Gold bepinselt, die bleibt.

Andreas Barzen, Gemeindereferent

Brüche werden vergoldet. Es gibt kein Scheitern, in dem nicht schon der Kern für einen Neuanfang liegt... (Foto: Motoki Tonn, pixabay)

Brüche werden vergoldet. Es gibt kein Scheitern, in dem nicht schon der Kern für einen Neuanfang liegt... (Foto: Motoki Tonn, pixabay)

Ihr Anliegen

    Gemeindebrief

    Pfarrei Vallendar

    Beuelsweg 4
    56179 Vallendar

    Telefon: 0261 963190
    E-Mail: pfarrei.vallendar@bistum-trier.de