St. Georg, Niederwert (Foto: Thomas Wilde)

Artikelserie

zum Jubiläum: 550 Jahre St. Georg Niederwerth
Josef Pfaffenheuser

1437

Folge 4
der Artikelserie zur Geschichte der Niederwerther Kirche

Seit 1429 waren die Augustiner Chorherren aus Zwolle also auf der Insel Niederwerth zugegen, aber eine erzbischöfliche Stiftungsurkunde für die neue klösterliche Niederlassung fehlte wegen des Trierer Schismas. Auch wenn es einige Urkunden gibt, in denen der Rechtsakt der Anerkennung in Aussicht gestellt wird, und sich auch das Baseler Konzil mehrmals mit der Frage befasste, geschah zunächst nichts, sodass die Chorherren die Insel um 1433 entnervt wieder verließen.

Der Zeitpunkt und die Umstände der Wiederansiedlung der Chorherren können nicht genau bestimmt werden, aber es wird 1436/37 gewesen sein; zudem ist davon auszugehen, dass Nikolaus von Kues sich um diesen Schritt besonders verdient gemacht hatte. Schließlich war Nikolaus den Gedanken und Reformen der Devotio moderna („zeitgemäße Frömmigkeit“), der es vor allem um eine individuelle und vertiefte Beziehung zu Jesus Christus und eine persönlich geformte Spiritualität und um Meditation ging, und seines monastischen Zweiges der Windesheimer Kongregation und dem Konvent auf Niederwerth immer zugetan. So hat er zum Beispiel 1458 u.a. den Niederwerther Prior zum Visitator seiner Kueser Hospitalstiftung bestimmt und die Regeln und Gebräuche von Niederwerth als vorbildhaft beschrieben.

In einer Urkunde Erzbischofs Rhaban von Helmstatt vom 10. August 1437 schließlich wurde die Gründung des neuen Klosters endgültig anerkannt.

 

Die Kirche St. Georg von der Niederwerther Rheinstraße aus gesehen

Foto:
Thomas Wilmes