Wort in die Woche
Impuls zu Allerheiligen und Allerseelen
von:
Dirk Mettler,
Diakon
Freud und Leid
Impuls zu Allerheiligen und Allerseelen
Liebe Schwestern und Brüder,
Freu und Leid liegen oft dicht beieinander. Das liegt nicht nur daran, dass in vielen Fällen „des einen Leid des anderen Freud“ ist, wie es ein Sprichwort behauptet. Wir sehen es auch am kommenden Festtag, dem Hochfest Allerheiligen. Eigentlich ist dies ein ausgesprochen fröhliches Fest, schließlich gedenken wir an diesem Tag sämtlicher Heiligen, also nicht nur derer, die einen eigenen Gedenktag haben oder derer, die offiziell heiliggesprochen wurden. In das Gedenken sind auch all jene mit hineingenommen, an die – obwohl sie ein heiligmäßiges Leben geführt haben – heute niemand mehr denkt und eben auch jene, die nicht hochoffiziell „zur Ehre der Altäre“ erhoben wurden, wie es im Kirchensprech heißt.
In die Freude über all die Heiligen mischt sich aber spätestens am Nachmittag ein Hauch von Trauer, wenn wir auf den Friedhöfen all unserer Verstorbenen gedenken. Dieses Gedenken gehört eigentlich zum Allerseelentag, also zum 2. November, wird aber in unseren Breiten aus pragmatischen Gründen bereits am Allerheiligentag begangen. Ich finde das schade, da das Hochfest Allerheiligen davon immer ein wenig überschattet wird und somit gar nicht richtig zur Geltung kommt. Andererseits gehören nun mal beide Seiten der Medaille – also Freud und Leid – zum Leben dazu. Als Christ kann ich Gott beides hinhalten und – wenn es gut läuft – auch annehmen. Das kann uns dieser Tag jedes Jahr aufs Neue verdeutlichen. Deshalb sollten wir uns die gute Stimmung nicht verderben lassen. Und vielleicht liegt ja auf einem unserer Friedhöfe ein „stiller Heiliger“, wer weiß das schon? Das wäre dann wieder ein Grund, sich zu freuen.
Dirk Mettler
Diakon
Deckengemälde in der griechisch-orthodoxen Klosterkirche der Heiligen Apostel am See Genezareth, Israel. Jesus inmitten der Heiligen holt die Toten aus den Gräbern. Er besiegt den Tod. Unter seinen Füßen der Tod und die Schlüssel zu den Gräbern.
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