Performance „TABULA RASA“
– einem Moment des Neubeginns am Nachmittag von Palmsonntag.
Es war ein besonderer und etwas anderer Einstieg in die Karwoche am Nachmittag von Palmsonntag in der Kirche St. Peter und Paul in Urbar. Palsonntag, der selbst ein Symbol des Wandels ist: vom Jubel zum Schmerz, vom Glanz zum Verlust. Und gleich, wie die grünen Palmzweige, die an diesem Tag von vielen in die Kirche getragen wurden, symbolisieren auch die Menschen das Hoffen, das Aufblühen eines Neuanfangs.
Alles beginnt mit einem weißen Blatt.
- „Was ist es, das wir in dieser Stille, diesem Übergang, der Zeit des Innehaltens, schaffen können?“
- „Was könnte entstehen, wenn wir mit dem klaren Blick eines unbeschriebenen Blattes beginnen und uns dem Unbekannten öffnen?“
In diese Fragen sind wir eingetaucht. Die Künstlerin Stefanie Schmeink aus Neuwied, begleitet von der Cellistin Caroline Steiner aus Bonn, haben uns mitgenommen auf eine kreative Reise in die Tiefen unseres Seins.
Wir wurden eingeladen zu erkunden, was Tabula rasa für jeden einzelnen von uns bedeutet und dabei zu entdecken, zu schaffen, neu zu denken und uns der Möglichkeiten zu öffnen, die in jedem Moment liegen.
Ein Experiment, das viele berührt hat. Die Dichte und die konzentrierte Atmosphäre haben ahnen lassen, wie sich die Teilnehmenden auf diese Reise eingelassen haben.
Wir, die Projektgruppe TABULA RASA und die beiden Künstlerinnen Stefanie Schmeink (Neuwied) und Caroline Steiner (Bonn), sagen danke, dass diese Veranstaltung, nicht zuletzt auch durch die Förderung vom Verein „Andere Zeiten e.V., Hamburg, möglich geworden ist.
Gefördert von

Tabula rasa
Tabula rasa,
weiße Leinwand,
unberührt, rein,
neue Chancen in der Stille,
alles liegt vor mir.
Vergangenheit verblasst,
der Pinsel noch nicht gesetzt,
Gedanken schweben,
warten auf den ersten Strich,
der den Anfang macht.
Kein Urteil,
kein Gewicht,
nur der Moment zählt,
die Freiheit,
alles zu formen.
Tabula rasa,
der Weg ist offen,
eine Geschichte,
die ich selbst schreibe,
unendlich – mit dir, meinem Gott.
Andreas Barzen



Tabula rasa
unbeschrieben
vergesse ich jegliches
was ich bin
dringe in die Tiefen meines Seins
bin ganz weiß
ganz rein
der Weg steht bevor
es ist möglich
einen Neuanfang zu setzen
Neu
neu
alles ist weiß
unbeschrieben
und jetzt?
Suche ich nach der Marmorierung des Seins
atme in das nackte Leben
um auf Grund zu stoßen
dort fasse ich den Keim
Leben
warte auf Erneuerung
warte ich
auf den
Christus
auf dem Weg in
die heilige Kommunion
fasse den Keim
und möchte leben
leise ganz tief
erreicht es
Schöpfergeist
im festen Gestein
atmet
ich ergreife das Leben
und baue es auf
erfasse die Unendlichkeit
im ewigen Jetzt
dass es sich verbindet
zu dichtem Wurzelwerk
im aufstrebenden Flügelschlag
Stefanie Schmeink
24.02.25