Impuls zu Joh 21,1-19
Wort in die Woche
von
Dirk Mettler
Diakonr
Das Feuer der Liebe
Traditionell beginnen wir die Feier der Osternacht am Osterfeuer. An dem Bild unseres diesjährigen Osterfeuers faszinieren mich die verschiedenen Farben, in denen es erstrahlt. Es dominiert das Weiß, das die liturgische Farbe für Ostern ist. Es trägt am meisten zur Helligkeit bei und erinnert an den Neuanfang, an den „reinen Tisch“, der an Ostern von Gott bewirkt wurde. Daneben erstrahlt ein leuchtendes Gold-Gelb, das die Festlichkeit des Anlasses deutlich unterstreicht. Am Rand sind die liturgischen Farben Violett (für Umkehr) und Grün (für Hoffnung) zu sehen. Inmitten dieses Farbspektrums flackert auch immer wieder Rot auf.
Rot ist die Farbe des Heiligen Geistes und der Märtyrer. Im volkstümlichen Sinne ist Rot die Farbe der Liebe. Am Ende des Evangeliums dieses Sonntags dreht sich auch alles um die Liebe. Jesus fragt Petrus drei Mal, ob er ihn liebe, was Petrus jedes Mal bejaht. In der deutschen Übersetzung wird das Wortspiel, das der Evangelist hier eingebaut hat, leider nicht deutlich. Johannes verwendet nämlich zwei verschiedene Verben. In Jesu erster und zweiter Frage ist dies „agapán“, was man mit lieben im Sinne von „hochschätzen, Zuneigung empfinden“ übersetzen kann. Petrus verwendet in seinen Antworten das Verb „phileín“, das Jesus auch in seiner dritten Frage benutzt. Es bedeutet auch lieben, aber eher im Sinne von „gernhaben“. Man kann darin eine Abstufung erkennen. Das würde erklären, warum Jesus sich nicht mit der ersten Antwort zufriedengibt. Es würde aber auch bedeuten, dass Petrus sich schwer damit tut, „in die Vollen zu gehen“.
Welche Antwort würden wir Jesus geben? Was ist von der Begeisterung der Osternacht noch übrig? Wie sieht es denn mit unserem „Osterfeuer“ aus? Brennt es noch und, wenn ja: in welchen Farben?
Dirk Mettler
Diakon

Osterfeuer 2025 bei der Pfarrkirche St. Marzellinus und Betrus (Foto: Achim Behrens)
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