Impuls

Wort in die Woche

von
Andreas Barzen
Gemeindereferent

Ich mach mir die Welt,
wie sie mir gefällt

Dieser Satz aus dem Pippi-Langstrumpf-Lied war Thema mit den Firmbewerber.innen 2025 beim ersten Treffen im Haus Wasserburg. Er klingt verlockend. Selbstbestimmt leben, eigene Entscheidungen treffen, das Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten, das wünschen sich viele. Gerade für Jugendliche ist es wichtig, für sich selbst einzustehen, eigene Meinungen zu haben und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Doch was folgt daraus, wenn jeder seine Welt so gestaltet wie sie ihm gefällt, wenn jeder nur noch seine eigenen Interessen verfolgt, ohne Rücksicht auf andere, wenn „ich“ immer wichtiger ist als „wir“? Das ist auf fatale Weise im momentanen Weltgeschehen zu erleben. Deshalb wurden die Jugendlichen motiviert, über ihren Tellerrand hinauszublicken. Besprochen wurde: „Was ist gut – nicht nur für mich, sondern auch für andere?“

Dabei kamen Werte ins Spiel, wie Gerechtigkeit, Respekt, Verantwortung – und das, was der Glaube mit auf den Weg gibt. Jesus hat die Welt nicht so gemacht, wie er sie gerne gehabt hätte – bequem und einfach. Er hat sie verändert durch Liebe und durch den Einsatz für andere. Genau darin liegt die Kraft des Glaubens: einander zu sehen, füreinander da zu sein und gemeinsam zu wachsen. Nicht in der Durchsetzung der eigenen Interessen, sondern im Dienst am Nächsten. Dazu fordert Jesus heraus, egoistische Denkweisen zu hinterfragen und Verantwortung in Gemeinschaft zu übernehmen. Denn Christsein heißt nicht, nur auf sich selbst zu schauen, sondern die Welt gemeinsam mit anderen zu gestalten.

Wer nur an sich denkt, wird am Ende allein sein. Wer hinsieht, mitfühlt und teilt, der baut eine Welt, die wirklich gefällt und lebenswert ist – nicht nur für sich, sondern für alle.

Andreas Barzen
Gemeindereferent