Impuls zu Lk 10,25–37 und Lk 10, 38–42
Wort in die Woche
von
Martin Laskewicz
Pfarrer
Aktion u n d Kontemplation
Die Evangelien der beiden Sonntage nach Erscheinen des Gemeindebriefs sind sehr bekannt und sehr unterschiedlich. Man könnte fragen: Ja, was gilt denn nun? Glaube in der Tat? Soll man – wie das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25–37) lehrt – alles stehen und liegen lassen, um gute Werke an den Nächsten zu vollbringen? Oder ist doch – wie der (auch im Lukasevangelium daran anschließenden) Erzählung vom Besuch bei Martha und Maria zu entnehmen (Lk 10,38–42) – das Hören auf das Wort Gottes und das Nachdenken darüber das Bessere? Es ist die seit alters her bekannte Frage nach der Spannung zwischen Aktion und Kontemplation.
Bei der Erzählung von Martha und Maria ist es überraschend, dass der gastfreundliche Eifer der Martha so schlecht wegkommt. Die Sympathie beim unvoreingenommenen Lesen liegt eher bei ihr als bei Maria. Jesus lobt jedoch diejenige, die sich ganz dem Hören des Wortes Gottes hingibt. Aber wenn man auch das Gleichnis vom barmherzigen Samariter im Blick behält, kann man nicht einfach das tätige Christsein zugunsten des Gebets und der Besinnung abwerten. Die beiden Erzählungen sind nur scheinbar gegensätzlich. Man kann sie auch so verstehen, dass sie sich ergänzen: Aktion allein genügt nicht. Sie muss im Hören des Wortes Gottes begründet sein. Im persönlichen Leben sind wir als Christen aufgefordert, beiden Seiten gerecht zu werden.
Bei allem guten Willen kommt man irgendwann an die persönlichen Grenzen. Deshalb ist es notwendig, sich hin und wieder zu erholen, um neue Energie zu gewinnen, in diesen Wochen vielleicht auch einfach: den Sommer zu genießen.
Ihr Pastor
Pfarrer Martin Laskewicz

Martha und Maria (Bild: Mariya Muschard, Pixabay / Abdulmajeed Hassan, Pixabay)
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