Impuls

Wort in die Woche

von
Dirk Mettler
Diakon

Geburtstag oder Namenstag?

Liebe Schwestern und Brüder,

welchen Tag feiern Sie in Ihren Familien: den Geburtstag oder den Namenstag? Während es früher in katholischen Regionen weit verbreitet war, den Namenstag zu feiern, steht heute doch eher der Geburtstag im Mittelpunk. Es spricht auch nichts dagegen, beide Tage in Ehren zu halten. Bei der Gottesmutter tun wir dies schließlich auch. Beide Feste – Mariä Geburt und Mariä Namen – stehen jetzt an.

Am 8. September – neun Monate nach dem Hochfest Mariä Empfängnis – feiern wir die Geburt Marias. In der Bibel suchen wir dieses Ereignis vergeblich, es gibt lediglich eine legendenhafte Erzählung im Protoevangelium des Jakobus, einer der so genannten apokryphen (=verborgenen) Schriften, die nicht in den biblischen Kanon aufgenommen wurden. Sie lehnt sich sehr stark an die Geburt des Propheten Samuel an. In beiden Fällen blieben die Eltern ungewöhnlich lange kinderlos, bevor sie durch Gottes Eingreifen doch noch mit Nachkommenschaft gesegnet wurden.
Während Mariä Geburt auf eine lange Tradition zurückblicken kann und auch in der orthodoxen und der anglikanischen Kirche gefeiert wird, hat Mariä Namen eher regionale Bedeutung, insbesondere für den deutschen Sprachraum. Entstanden 1513, wurde es anlässlich des Sieges der christlichen Truppen in der Schlacht am Kahlenberg vor Wien am 12. September 1683, denen das Banner der Schutzmantelmadonna vorangetragen wurde, für die ganze Kirche verbindlich festgelegt.

Beide Feste erinnern also daran, dass Gott uns nicht unserem Schicksal überlässt, auch wenn dies manchmal so aussieht. Das ist eigentlich ein Anlass, den man getrost auch zwei Mal im Jahr feiern kann.

Dirk Mettler, Diakon

In der Kirche St. Anna in der Jerusalemer Altstadt, soll sich der Geburtsort der Gottesmutter Maria befunden haben (Foto: Brehm)

In der Kirche St. Anna in der Jerusalemer Altstadt, soll sich der Geburtsort der Gottesmutter Maria befunden haben (Foto: Brehm)

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