Impuls
Wort in die Woche
von
Dirk Mettler
Diakon
Friedensnobelpreis
Liebe Schwestern und Brüder,
ob Jesus wohl den Friedensnobelpreis bekommen hätte, wenn es diese Auszeichnung zu seinen Lebzeiten bereits gegeben hätte? Schließlich war er nach eigener Aussage „gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen“ und legte auch gleich noch nach mit dem Wunsch, „es würde schon brennen.“ (Lk 12,49) Das klingt nicht unbedingt preisverdächtig, auch wenn es sich nicht auf kriegerische Auseinandersetzungen bezieht, sondern auf die Konflikte und Spaltungen quer durch Familien, die dadurch entstehen, dass einige den Glauben annehmen und andere nicht.
Auf mehr Wohlgefallen beim Nobelkomitee dürfte eine Aussage Jesu aus dem Johannes-Evangelium stoßen: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“ Nun kann man die Frage stellen, inwieweit sich das denn bewahrheitet hat, denn friedlicher geworden ist die Welt in den letzten 2000 Jahren nicht. Die Einschränkung, die Jesus selbst macht („nicht, wie die Welt ihn gibt“) deutet aber bereits an, dass es auch hier kaum um die Kriege und Konflikte gehen dürfte, die den Erdball permanent überziehen, sondern um einen inneren Frieden in den Herzen der Gläubigen.
In diesem Jahr geht der Friedensnobelpreis an die venezolanische Demokratie-Aktivistin María Corina Machado und der selbsternannte Favorit geht leer aus. Ob seine Friedensinitiative im Nahen Osten einfach zu spät kam, werden wir vielleicht im nächsten Jahr sehen. Möglicherweise hat sich das Nobelkomitee tatsächlich am Evangelium orientiert: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Lk 18,14b)
Dirk Mettler
Diakon
Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
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