Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis

24. Juli 2022

Von
Andreas Barzen
Gemeindereferent


Das Stauen nicht verlernen

Liebe Schwestern und Brüder!

Unser Leben ist, zumindest seit der Pandemie, geprägt von Angst und Unsicherheit. Hinzu kommen noch Krieg, Terror, Inflation, Umweltkatas­trophen und Schwarzmalerei düsterer Zukunftsprognosen. Ich frage mich: „Wo bleibt da noch Raum für das Schöne im Leben?“

Der Sommer jedoch und gerade die Sommerferien laden dazu ein, unsere Blicke auch wieder auf das Schöne, das Positive im Leben zu richten und nicht gleich wieder die bevorstehenden Sorgen und die Coronawelle im Herbst zu beschwören.

Der Mensch braucht diese not-wendigen Ruhepausen und Erholungsphasen. Das ist kein Verdrängen oder gar Leugnen der Realitäten. Nein, der Mensch braucht hin und wieder auch den Blick und die Ausrichtung auf das schöne im Leben, dass trotz allem „Elend“ ja schließlich auch noch gegenwärtig ist.

Stellen Sie sich vor, Sie sehen alles, wie zum ersten Mal: Sie öffnen, an einem sommerduftenden Sonnentag, in einem dunklen Raum stehend, alle Fenster und Türen. Sie blinzeln, schnuppern und entdecken: Das Licht, das den Raum durchflutet, die Sonne, die auf Ihr Gesicht scheint, der warme Wind, der Ihre Haut zart streichelt, die Farbenpracht der Vielzahl an Blüten und ihre unterschiedlichen Düfte … alles zum ersten Mal.

Versuchen wir mit der Verheißung im Hinterkopf zu leben, dass diese Schönheit unserer Welt nur ein Vorgeschmack zu der uns noch bevorstehenden, unbeschreiblichen anderen Welt Gottes ist.

Einen schönen, erholsamen und vor allem genuss- und lustvollen Sommer wünsche ich Ihnen,

Ihr Andreas Barzen, Gemeindereferent

 

Foto: cocoparisienne, pixabay.com