Vom Wert des fürbittenden Gebetes

Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis

 

29. Sonntag im Jahreskreis (16. Oktober 2022)
Ex 17, 8-13

Von Martin Laskewicz
Pfarrer

Liebe Geschwister im Glauben!

Die erste Lesung des kommenden Sonntages erinnert an die kriegerischen Auseinandersetzungen, die zur sogenannten Landnahme gehören. Dem Volk Israel ist der Auszug aus Ägypten gelungen; der anschließende Weg durch die Wüste war mühsam und hart. Ihr Vertrauen auf Gott wurde mehrfach auf die Probe gestellt, so auch in der geschilderten Szene aus dem Buch Exodus: Josua zieht in den Kampf, während Mose im Gebet verharrt.

Die Lesung endet mit einem militärischen Sieg Josuas – und einer blutigen Niederlage für Amalek. Problematisch ist, dass das „scharfe Schwert“ hier als gesegnet erscheint. Gut, dass das Bild, das sich Menschen von Gott machten, im Lauf der Zeit, eine Entwicklung durchgemacht hat – bis hin zum Gebot der Feindesliebe.

Ich mag vor allem den zweiten Aspekt dieses Bibeltextes: Alle Blicke werden auf Mose gerichtet, der zwar auf der Höhe steht, dem Geschehen entrückt, aber mit ausgestreckten Armen betet. Dann heißt es “Als dem Mose die Hände schwer wurden, stützten Aaron und Hur seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.” Ein wunderbares Bild für das stellvertretende Gebet: Denen, die nicht (mehr) beten können, können andere zur Seite springen und bei Gott für sie eintreten, etwa durch fürbittendes Gebet. Eine wichtige Aufgabe für uns als Gemeinde, wenn wir Gottesdienst feiern, und vielleicht auch für die, die sich zwar sonst nicht mehr groß einbringen können, die aber noch gerne beten.

Ihr Pastor Pfarrer Martin Laskewicz

Foto: jplenio, pixabay.com