Eine lebendige Gemeinde feiert das goldene Jubiläum der Kreuzkirche

Mit einem Festgottesdienst feierte die Pfarreiengemeinschaft Vallendar am 1. Adventssonntag, am 27. November 2022, den 50. Geburtstag der Kreuzkirche auf dem Mallendarer Berg. Neben Pfarrer Martin Laskewicz, Konzelebrant Pater Hans Ulrich Wilms und den Gemeindemitgliedern, die vor allem vom Mallendarer Berg kamen, konnte Benedikt Ohlig den ehemals in der Pfarrei tätigen Pater Eugen Stephan SAC sowie Verbandsgemeindebürgermeister Fred Pretz und Anita Herr als Vertreterin des Stadtbürgermeisters Wolfgang Heitmann begrüßen. Grüße konnte er von ehemaligen Pastören, Kaplänen und Gemeindereferenten aus Limburg, Hamburg, Südafrika und Vallendar übermitteln. An einem 1. Advent seien diese ja selbst sehr eingebunden. Die Lebendigkeit der Kreuzkirchengemeinde zeigte sich in der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes durch einen spontan zusammengestellten Chor, der unter der Leitung von Michael Wächter und von Matthias Ohlig an Keyboard und Orgel fröhlich-beschwingt mitgestaltete sowie im Beitrag von Texten, die den Adventsbeginn mit dem aktuellen Leben gekonnt in Verbindung brachten.

Lange Geschichte für ein Provisorium

Benedikt Ohlig erinnerte in seiner Begrüßung der Mitfeiernden an die für eine Kirche recht kurze, für ein Provisorium aber recht lange 50-jährige Geschichte der Kreuzkirche. Am 1. Advent 1972 sei in der Kreuzkirche die erste Kerze am Adventskranz angezündet worden, was für viele eine große Freude war, denn ein langersehntes Werk sei verwirklicht worden. „In den 60 und 70er Jahren des ‚letzten Jahrhunderts‘ fanden hier oben auf dem ‚Berg‘ viele Familien ihre neue Heimat und suchten auch nach einem Ort, um sich zum Gottesdienst zusammenzufinden, zum Klönen, zum Feiern, zum Spielen“, so der Redner. Die damalige Kirchengemeinde habe dies erkannt und das Grundstück 1966 für ein Pfarrzentrum erworben. Bis 1972 tat sich nicht viel, dann aber sei es sehr schnell gegangen. Nach dem Spatenstich an Pfingstdienstag sollte in nur 3 Wochen eine Fertigbaukirche als Provisorium erstellt werden. Es habe dann doch etwas länger bis zum 1. Advent im Jahr 1972 gedauert, bis die Kirche eingeweiht werden konnte. „Und dieses ‚Provisorium‘ wird heute 50 Jahre alt“, so Ohlig.

Eine Kirche nahe am Leben

Dass die Kirche den Namen „Kreuzkirche“ bekam, entstammte dem Wunsch der auf dem Berg engagierten Christen. Aus ihrem Kreis wurde nicht nur in den Folgejahren an und in der Kirche immer mitgearbeitet, mitgebaut und gepflegt. Auch der Altar wurde von einem Gemeindemitglied, Josef Kaps, gestaltet. Die Gussmedaillons, die den Altar zieren, das Altarkreuz, der Tabernakel und die Kerzenleuchter stammen aus der Werkstatt von Johannes Abele, der bis heute zur Kreuzkirchengemeinde gehört und den Jubiläumsgottesdienst mitfeiern konnte.

Die Kirche sei bis zum 1. Advent 1982 auch von den evangelischen Geschwistern mitbenutzt worden bis zur Einweihung von deren Gemeindezentrum, das in unmittelbarer Nachbarschaft entstand. Von Anfang an sollte die Kreuzkirche eine Kirche nahe am Leben sein, nicht nur ein Gottesdienstraum mit zugeordnetem Gruppenraum. Daher kam es 1987 zum Anbau von Küche, Sakristei und Glockenturm. „So entstand hier oben ein Leben in und um und mit diesem Bau. Dazu wurde in dieser Kirche auch schon mal das Gestühl fürs Feiern und Tanzen beiseite geräumt, oder es wurde für ein Bubble-Soccer-Turnier unter Flutlicht um den Sieg gerungen.“ Auf Fotos auf mehreren Stellwänden in der Kirche konnte man sich vom intensiven und vielfältigen Leben, das im Laufe der Jahre in und um die Kirche entstanden ist, ein Bild machen.

Das Motto des Festjahres „Alles ist möglich – Miteinander“, mache deutlich, was in 50 Jahren zur Erfahrung wurde, was das Jubiläumsjahr geprägt habe und was auch für den Weg in die Zukunft gelte: Ein offenes Haus sein und den Menschen den Zugang einfach machen, ihnen eine Heimat, Gemeinschaft und eine Aufgabe anbieten, das ermögliche Leben und könne im „Miteinander“ erreicht werden. „Wir wollen nun am 50. Geburtstag diesen Gottesdienst feiern, uns freuen und Gott danken und um seinen Segen für diese Kirche und ihre Besucher bitten“, so Ohlig abschließend.

Eine lebendige Gemeinde mit buntem Leben

Wer sich für den Herrn bereit macht, der wird anders leben, der geht mit wachen Augen durch die Welt. Der hat Lichtblicke selbst da, wo auf den ersten Blick alles nur Dunkel ist“, sagte Pfr. Martin Laskewicz in seiner Predigt. In den 50 Jahren, in denen die Kreuzkirche hier auf dem Mallendarer Berg stehe, sei diese Haltung eingeübt worden. „Es wurde immer wieder geschaut, was nötig ist, welche Themen aktuell gerade dran sind, welche Formen von Gottesdienst oder welche Aktivitäten für die Menschen jeweils die passenden sind.“ So sei die Gemeinde hier in der Kreuzkirche eine sehr lebendige Gemeinde: „Buntes Leben spielt sich hier im Gottesdienstraum ab, im Gruppenraum oder in der Küche – genauso wie draußen, wo das Außengelände wunderbare Möglichkeiten bietet für Feste, Spiele oder einfach nur Begegnungen“, so Laskewicz dankbar. Er lud die Gemeinde ein, dieses Engagement weiterzuleben „im Namen und im Auftrag Jesu – dessen Licht uns im Schein der Kerzen am Adventskranz aufleuchtet“. Es gehe darum, in Seinem Licht die Welt zu sehen, in Seinem Licht Wege zu gehen, die Welt voller Hoffnung zu sehen und in ihr voller Aufmerksamkeit zu leben.

Glückwünsche aus Stadt und Verbandsgemeinde

Die Verbandsgemeinde Vallendar sei stolz auf die Gemeinde rund um die Kreuzkirche, so äußerte sich der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Fred Pretz in einem kurzen Grußwort am Ende der Feier. Während der Bauzeit der Kreuzkirche sei er Ministrant in der Pfarrkirche gewesen. Es sei kaum vorstellbar, dass das Provisorium nun so lange gehalten habe. Speziell für die Arbeit mit jungen Menschen kündigte er die Überweisung eines Spendenbetrages auf das Konto des Fördervereins an. Anita Herr, erste Beigeordnete der Stadt Vallendar, überbrachte in Vertretung von Stadtbürgermeister Heitman die Glückwünsche zum Jubiläum seitens der Stadt. Sie zeigte sich beeindruckt vom langjährigen Engagement der katholischen Christen auf dem Mallendarer Berg, was sie mit einem Text von Antoine de Saint-Exupéry sowie mit einer Spende an den Förderkreis der Kreuzkirche unterstrich.

oben: Festgottesdienst in der Kreuzkirche anlässlich ihres
goldenen Jubiläums am 1. Advent 2022 (Foto: Christine Winkler)

Text: H. Brehm

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Benedikt Ohlig spricht im Namen des Vereins der Freunde und Förderer der Kreuzkirche auf dem Mallendarer Berg e.V. ein Grußwort (Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Die Musikalische Gestaltung der Festmesse übernahm ein ad hoc gebildeter Chor unter der Leitung von Michael Wächter (Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Mit verschiedenen Texten beteiligten sich Gottesdienstteilnehmer an der Gestaltung der Festmesse (Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Pfarrer Martin Laskewicz hob die Lebendigkeit
der Kreuzkirchengemeinde hervor. (Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Eine Ausstellung im Gottesdienstraum machte die 50 Jahre Geschichte präsent (Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Nach der Festmesse gab es bei einem einfachen Mittagessen die Möglichkeit zum Austausch und Gespräch  (Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Die nachfolgende Generation mit einem Teller mit leckerem Inhalt
(Foto: Christine Winkler)

Jubiläum 50 Jahre Kreuzkirche (Foto: BO)

Auch der Kirchenraum wurde zur Begegnung genutzt
(Foto: Christine Winkler)