Gebetswoche für die Einheit der Christen

18. bis 25. Januar 2023

Logo der Gebetswoche für die Einheit der Christen (www.www.oekumene-ack.de)

Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar 2023.

Von Pfarrer Martin Laskewicz

Liebe Geschwister im Glauben!

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar oder zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gefeiert. Für das Jahr 2023 wählten die Christen aus Minnesota das Thema „Tut Gutes! Sucht das Recht!“ (Jes 1,17).

Der Prophet Jesaja macht seinem Volk deutlich, in welcher Lage es sich befindet. Die Religiosität seiner Zeit kritisiert er scharf. Ungerechtigkeit und Ungleichheit führen zu Zersplitterung und Uneinigkeit. Seine prophetischen Worte prangern die politischen, sozialen und religiösen Strukturen ebenso an, wie die Scheinheiligkeit derer, die Gott Opfer darbringen und gleichzeitig die Armen unterdrücken. Jesaja lehrt, dass Gott Recht und Gerechtigkeit von allen verlangt, und zwar zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens.

Unsere heutige Welt spiegelt in vielerlei Hinsicht ähnliche Herausforderungen wider. Gottes Verheißung, eine neue Menschheit „aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen“ (Offb 7,9) zu schaffen, ruft uns zu dem Frieden und der Einheit auf, die Gott seit Anbeginn für die Schöpfung will.

Jesaja fordert das Volk Gottes seiner Zeit auf zu lernen, gemeinsam Gutes zu tun, gemeinsam Recht zu suchen, gemeinsam den Unterdrückten zu Hilfe zu kommen, gemeinsam die Waisen zu verteidigen und für die Witwen einzutreten. Die Herausforderung des Propheten gilt auch für uns heute. Wie können wir unsere Einheit als Christen leben, um den Übeln und Ungerechtigkeiten unserer Zeit entgegenzutreten?

Die Gebetswoche ist die ideale Zeit für Christen, um zu erkennen, dass die Spaltungen zwischen unseren Kirchen und Konfessionen nicht von den Spaltungen innerhalb der Menschheitsfamilie getrennt werden können. Gemeinsam für die Einheit der Christen zu beten, ermöglicht es uns, über das, was uns verbindet, nachzudenken und uns dem zu stellen, was Menschen unterdrückt und voneinander trennt.

Ihr Pastor

Pfarrer Martin Laskewicz