Wort in die Woche
von:
Martin Laskewicz
Pfarrer
Der Bischof von Rom
Das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen hat am 13. Juni ein neues Dokument vorgestellt, das den Titel trägt: „Der Bischof von Rom“. Dieses Papier fasst die Früchte der ökumenischen Dialoge über das Amt des Papstes aus den letzten 30 Jahren zusammen.
Es wurde u. a. eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Verantwortungen des Bischofs von Rom vorgeschlagen. Zum einen gibt es das patriarchale Amt. Innerhalb der römischen Kirche ist er das Oberhaupt – wie die anderen Patriarchen jeweils in ihrem Bereich. (Wie diese Rolle des Papstes mit dem Bischofskollegium und den Gläubigen ausgeübt werden kann, darüber wird im Rahmen der Weltsynode beraten.) Zum anderen – und das ist das Neue: Man könne den Primat des Papstes als Dienst für die Einheit der Christen verstehen. Demnach könnte der Papst künftig von anderen christlichen Kirchen als Ehrenoberhaupt akzeptiert werden. Aus der Tradition der alten Kirche wird dies verständlich. Vor den großen Kirchenspaltungen hatten die fünf Patriarchen weitestgehende Befugnisse in ihrem Zuständigkeitsgebiet; trotzdem standen sie in voller Kirchengemeinschaft. Und der Patriarch des Westens, also der Bischof von Rom als Nachfolger des Apostels Petrus, war „primus inter pares“ (Erster unter Gleichen).
Der Papst nimmt die anderen christlichen Kirchen ernst und will mit ihnen ins Gespräch kommen. Er bittet sie um ihre Meinung zu diesem Thema. Auf diese Weise soll die Diskussion über die Ausübung des Einheitsamtes des Bischofs von Rom „in gegenseitiger Anerkennung“ fortgesetzt werden. Dass Papst Franziskus seit diesem Jahr wieder den alten Titel „Patriarch des Abendlandes“ trägt, ist keine weltfremde Formalität, sondern kann im ökumenischen Dialog wegweisend sein, meint
Ihr Pastor,
Pfarrer Martin Laskewicz
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