Artikelserie
Josef Pfaffenheuser
1811
Folge 10
der Artikelserie zur Geschichte der Niederwerther Kirche
Auch wenn die Klosterzucht im Laufe der 231 Jahre des Bestehens des Niederwerther Zisterzienserinnenklosters nie Anlass zu Beanstandungen gab, wurde Ende des 18. Jhdts in den Visitationsberichten immer wieder auf das strukturelle Defizit und die große Armut des Klosters hingewiesen: Die Einnahmen deckten die Ausgaben nicht mehr, sodass zur Verringerung des Defizits immer mehr Nonnen wegen der Eintrittsgelder in den Konvent aufgenommen wurden. Diese Praxis wurde nun beendet und es wurden keine Novizinnen mehr zugelassen.
Als das Kloster 1811 im Zuge der Säkularisation vom nassauischen Staat, zu dem Niederwerth seit 1806 gehörte, aufgelöst wurde und in den Besitz des Fürsten von Nassau-Weilburg überging, der die Klostergebäude zum großen Teil an Privatleute versteigerte und die Kirche der Zivilgemeinde schenkte, wurden die noch vorhandenen neun Nonnen in Pension geschickt. Damit endete dann die Besiedelung der Insel durch drei verschiedene klösterliche Gemeinschaften.
Ölbergszene im Kirchenraum