Wort in die Woche

Impuls von: 
Dirk Mettler,  
Diakon

Licht und Schatten

Liebe Schwestern und Brüder,

die olympischen Spiele von Paris zeigen es wieder einmal sehr deutlich: Freud und Leid, Sieg und Niederlage oder eben auch Triumph und Tragödie liegen sehr nahe beieinander. Bruchteile von Sekunden oder wenige Millimeter machen mitunter den entscheidenden Unterschied. Manchmal habe ich den Eindruck, dass letztlich das sprichwörtliche Quäntchen Glück den Ausschlag gibt. Manche nennen es auch Schicksal. Egal, woran es liegt, die Fernsehbilder, die uns in diesen Tagen begleiten, sind gezeichnet von Tränen der Enttäuschung und unbändigem Jubel.

Am meisten gefreut habe ich mich bislang über den Olympiasieg der Damenmannschaft im 3×3-Basketball. Nun gut, für einen ehemaligen Basketballer ist das sicher naheliegend, aber es gibt noch einen anderen Grund. Der Sieg der deutschen Mannschaft ist von niemandem erwartet worden und kam völlig überraschend. Bei den Dressur-Reitern hingegen, deren Leistungen hier nicht in Abrede gestellt werden sollen, gehört es zur Tagesordnung, dass man mit olympischem Edelmetall nach Hause kommt. Pflicht erfüllt, sozusagen.

Ganz ähnlich ist es doch auch im „normalen“ Leben. Es ist eine Aneinanderreihung von Hell und Dunkel, von Freud und Leid. Dabei neigen wir gerne dazu, die Schattenseiten des Lebens stärker wahrzunehmen und uns darüber zu beklagen. Wir übersehen dann, dass vieles, das wir als selbstverständlich betrachten, genau das nicht ist. Deshalb sollten wir uns dann, wenn es uns gut geht, bewusst machen, dass auch die Sonnenseiten des Lebens ein Geschenk sind, für das wir dankbar sein dürfen.

Für den Rest des Sommers wünsche ich Ihnen noch viele Sonnenstunden, die Sie genießen können!

Dirk Mettler,
Diakon