Artikelserie
Josef Pfaffenheuser
2005/2011
Folge 14
der Artikelserie zur Geschichte der Niederwerther Kirche
Die letzte große Innenrenovierung der Kirche fand 2005 statt; seinerzeit wurden auch die Schäden der Jahrhunderthochwasser von 1993 und 1995 beseitigt und die Kirche erstrahlt in einem Glanz, der der 550jährigen Geschichte dieser „Perle der Spätgotik am Mittelrhein“ würdig ist.
Nach dem Brand der Kirche 1973, bei dem die alte Orgel komplett zerstört wurde, konnte der Traum des Erwerbs einer neuen Pfeifenorgel für St. Georg letztendlich dadurch realisiert werden, dass die Pallottiner Ihr Noviziat im Herz-Jesu-Heim in Untermerzbach bei Bamberg 2009 geschlossen und verkauft haben und die Orgel der Noviziatskirche, die von der Orgelbau-Firma Manfred Thonius aus Roßtal/Mittelfranken gebaut und am 09. April 1989 eingeweiht wurde, zur weiteren Verwendung eingelagert haben.
Im Jahr 2011 erstand sie dann an neuem Ort in der St. Georgskirche neu. Die Orgelbauwerkstatt Raab und Plenz aus Hackenheim bei Bad Kreuznach hat die Orgel in fünfmonatiger Arbeit für Niederwerth umgebaut, angepasst und an ihren jetzigen Standort transloziert. Am 23. Oktober 2011 konnte sie im Rahmen einer feierlichen Orgelweihe erstmals vor der Gemeinde erklingen und zum Lobe Gottes beitragen. Die Kosten für Erwerb, Transport, Umbau und Aufbau betrugen ca. 140.000 Euro; für die laufenden Kosten kommt jährlich auch der Förderverein der Kirche auf.
Bei dem Instrument handelt es sich um eine Pfeifenorgel mit 1.184 Pfeifen, 2 Manualen, Pedal und 17 Registern. Das ursprüngliche Rückpositiv wurde bei der Anpassung in ein Oberwerk, das hinter dem Hauptwerk seinen Platz gefunden hat, umgebaut. Zudem wurden die Prospektpfeifen auf der Vorderseite verlängert, damit sich die Vorderansicht des Instruments besser in den Raum einfügt. Auch ist der Orgelaufbau so beschaffen, dass das große rückwärtige Kirchenfenster mit seinen sehenswerten, historischen Glasmalereien nicht allzu sehr verdeckt wird, um auch weiterhin einen adäquaten Lichteinfall im Kirchenraum zu haben.
Heiliger Antonius. Statue in St. Georg, Niederwerth