Fronleichnam 2025

„Tabula rasa“ nocheinmal ins Gebet genommen

Viele Menschen folgten am Donnerstag, den 19. Juni, am Fronleichnamsfest, den Trägern der Monstranz durch die Stadt Vallendar. Nach einem feierlichen Gottesdienst, in dem in heutiger Sprache in einer treffenden Dialogpredigt von Claudia Schäfer und Josef Pfaffenheuser über die Bedeutung des Stückchens Brot, Jesu Leib in der Hostie, um den es an Fronleichnam geht, meditiert wurde, zogen die Gemeinde, Schönstätter Marienschwestern, zahlreiche Kommunionkinder mit ihren Eltern und die Schützenbruderschaft St. Sebastianus, Vallendar, durch die Straßen Vallendars.

Das Singen und Beten wurde begleitet von der Niederwerther Blaskapelle. An drei schön geschmückten Altären wurde Halt gemacht. Beim Seniorenheim trugen Heimbewohner ein beeindruckendes Zeugnis vor, wie schwer es ist, mit dem Einzug ins Seniorenheim vom bisherigen Leben Abschied zu nehmen – Tabula Rasa zu machen – und ins Heim zu ziehen, aber wie dankbar sie auch sind für die liebevolle Aufnahme und Pflege.

Auf dem Burgplatz war noch einmal das Plakat „Tabula rasa“ zu sehen, das seit der Fastenzeit die Gemeinde begleitet. Die Aktion, die auch im Internet zahlreiche Menschen animierte, sich zur Frage zu äußern: „Was würdest du tun, wenn du noch einmal von Neuem beginnen könntest?“ Die in Wortwolken gesammelten Antworten verschiedenster Menschen dienten auf dem Prozessionsweg nun als als Gebetsanrufungen. Die beeindruckende Tiefe dieser Fastenzeitaktion wurde nocheinmal deutlich als die Monstranz vor dem „leeren“ Plakat in der Sonne glitzerteauf. 

Pfarrer Laskewicz stellte den Zusammenhang her zwischen dem einst von Archtitekt Christo verhüllten Reichstagsgebäude in Berlin – um etwas interessant zu machen, verhüllt man es – und der Hostie, die in ihrer Einfacheit auf Gottes großes Geheimnis und spürbare Nähe hinweisen möchte.

Am Altar auf dem Rathausplatz verteilten die Kommunionkidner nocheinmal die Karten von „Tabula rasa“ – dieses Mal mit einem Gebet auf der Rückseite, das alle zusammen beteten.

Unter dem Segen Te deum, und rauschenden Orgelklängen mit Blasmusik sowie anhaltendem Glocken läuten der Kommuninkinder endete am vierten Altar in der Kirche die Prozession.

CB

Der erste Altar der Fronleichnamsprozession in Vallendar steht am Generationenzentrum St. Josef (Foto: Brehm)

Der erste Altar der Fronleichnamsprozession in Vallendar steht am Generationenzentrum St. Josef (Foto: Brehm)